Dienstag, Juni 12, 2007

Reisealltag Teil 3

Handyempfang:
Ein Handy bringt hier nix, egal ob von Telstra (Telekom), Vodafone oder einem anderen Anbieter - meistens hat man keinen Empfang!!
Fuer die Staedte und die Ostkueste gilt das zwar nicht und so ist es auch ganz nett, mal eine SMS zu verschicken oder zu empfangen, aber fuer den Notfall im Busch, im Outback oder auf dem Highway braucht man dann schon ein richtiges Funkgeraet!
Wenn man schon unbedingt ein Handy braucht, dann sollte man aber sein Handy mitbringen und eine Karte von hier kaufen! Dies ist viel billiger und es fallen keine Roaming-Gebuehren an.

Zum Telefonieren dann aber nicht die Vorwahlen vergessen:
Von Deutschland nach Australien: 0061
Von Australien nach Deutschland : 001149

Das Schoene dabei ist, wenn man mal angerufen wird, traegt der Anrufer die vollen Kosten ;-)


Entfernungen:
Enorm!! Wir haben Deutschland inzwischen bestimmt schon 30 x von Sued nach Nord durchquert! Bis jetzt sind wir 35.000 km gefahren und es werden sicherlich nochmal 5.000 km hinzu kommen. Manchmal verbringt man hier viel Zeit im Auto, an einem Tag koennen dann schon mal 500 bis 600 km zusammen kommen, ohne dass sich hier viel veraendert! Wieviel Kilometer man pro Tag fahren kann oder moechte, haengt aber auch stark von den Verhaeltnissen ab (viele kerzengerade Strecken, Hitze, Regen...), aber mehr als 600 km sind einfach nicht drin - zu anstrengend!
Hinzu kommt da noch die Fahrtgeschwindigkeit: Das maximale Tempo ist hier mit 110 km angegeben, nur das Northern Territory macht hier eine Ausnahme, hier sind 130 km erlaubt!
Bei sehr langen und einsamen Strecken, meistens die grossen Highways von Stadt zu Stadt, bieten oft nur die Roadhouses etwas Abwechslung, welche aehnlich unseren Autobahnraststaetten ausgestattet, oft aber auch leider sehr versifft sind!
Es bleibt einem aber auch wegen der Hitze oft nichts anderes uebrig, hier den amerikanischen Stil zu uebernehmen: fahren, schauen, fahren und bloss nicht viel laufen!!

Alles rund um's Auto:
Mit dem Auto durch Australien zu fahren, ist ueberhaupt kein Problem, hat man sich erstmal an den Linksverkehr gewoehnt! Selbst in Grossstaedten wie Melbourne findet man sich schnell zurecht, bloss die Rushhour sollte man hier wirklich meiden!
Auch das Parken in den Staedten sollte man lieber lassen und bei den Preisen den oft sehr guten, billigen und teilweise sogar kostenlosen (!!) oeffentlichen Nahverkehr benutzen!
Da es in Australien, wie auch in Neuseeland, keinen Schilderwald gibt wie bei uns, hat man alles sehr gut im Ueberblick.
Nachtfahrten oder fahren in der Daemmerung sollte man vermeiden, denn Kaengurus oder Kuehe kennen da keine Scheu und stehen ploetzlich vor einem auf der Strasse. Uns ist zweimal ein Kaenguru vor's Auto gesprungen, und das sogar am Tag, aber Whitebite hat einfach gute Bremsen (oder der Fahrer gutes Reaktionsvermoegen!).
Beim Tempo sollte man auch sehr gut aufpassen! Die Kontrollen sind oft, die Strafen hoch (gerade vor den Schulen!!) und gemessen wird hier, wie in Neuseeland, hauptsaechlich aus dem fahrenden Auto raus....zu schnell ueber eine Kuppe...Polizei kommt entgegen, schwups...
Mc Donalds wirbt da mit einem passenden Spruch: $ave - don't $peed!

Alkohollimit liegt wie bei uns bei 0.5 Promille.
Auch das Linksfahren nach dem Ueberholvorgang wird streng kontrolliert und Uebermuedung wird nicht geduldet.
Uebrigens werden die Strafen bis nach Deutschland verfolgt und wer nicht zahlt, kommt nicht mehr ins Land!
An Baustellen uebertreiben es die Aussis aber ein bisschen: Tempolimits von 110 km auf 60 km und dann auf 25 km sind nicht selten...gute Bremsen sollte man haben...
Schoen ist, dass sich wirklich jeder daran haelt...

Als Strassenkarte koennen wir den HEMA Touring Atlas sehr empfehlen. Wer dann vor Ort eine bessere Karte braucht, bekommt oft bei den Visitor Centre sehr gute Detailkarten und Infos!

Beim Fahren im Outback sollte man auf die Roadtrains achten, Lastwagen deren Laenge oft bis zu 55 m betragen! Ueberholen nur bei viel Platz und bei Gravel Roads (gekiesten Strassen) besser Abstand halten, wenn einem die eigene Windschutzscheibe lieb ist ;-)

Faehrt man abseits touristischer Strecken oder stark befahrenen Highways sollte man sich lieber bei einer Polizeistation abmelden und am Ende auch wieder anmelden, denn nur dann hat man eine Chance, bei einer Panne auch Hilfe zu bekommen, sonst kann das lange dauern.

Fehlen zum Schluss nur noch ein paar Worte ueber das Tanken:
Benzin ist sehr unterschiedlich teuer. Es kommt vor, das auf einer Strasse fuenf Tankstellen hintereinander bis zu 10 Cent im Preis variieren...also, vergleichen lohnt!
Aber nicht nur innerhalb einer Stadt, auch in ganz Australien sind die Preise enorm unterschiedlich, bis zu 80 Cent!!! Meistens ist es gerade im Outback und an den Roadhouses extrem teuer.

4 WD
Viele haben uns gesagt, ein 4 WD waere besser, denn man koennte so viel mehr von Australien sehen. Das mag zwar sein, aber ein 4 WD ist auch verdammt teuer (das hat keiner gesagt) und je abgelegener die Tankstelle, desto horrenter der Preis des Benzins! Grundsaetzlich ist auch der Diesel hier viel teurer als bei uns, und die meisten 4WD brauchen nunmal Diesel!
Auf unserer bisherigen Reise haben wir aber gemerkt, dass ein 4WD nicht unbedingt noetig ist, ein normales Auto, mit allerdings genuegend Bodenfreiheit, reicht vollkommen aus.
Wir haben auch ohne 4 WD viel erlebt und immer wieder einsame Stellen gefunden.
Wer aber die Kosten und auch Muehen nicht scheuen moechte, erlebt sicherlich im grossen Australien noch einsame und schoene Abenteuer mit einem 4 WD!