Dienstag, August 07, 2007

Die Cameron Highlands


Auf 2000 m liegt diese Hochebene, welche ideale klimatische Bedingungen fuer den hier angbauten Tee bietet. Die Camerons sind ebenso ein gutes Kontrastprogramm zu der bruetenden Hitze und der Schwuele des Tieflandes, denn hier oben sind die Abende frisch, die Naechte oft kalt und die Tagestemperaturen liegen bei angenehmen 25 Grad.
Wir fanden die Camerons lange nicht so schoen wie in manchen Reisefuehrern beschrieben, denn auch hier zeigen sich die extremen Auswirkungen malaiischer "Baukunst", wird Regenwald zerstoert, liegt Muell in jedem Eck, werden ruecksichtslos Schneisen fuer neue Plantagen oder Strassen in den Dschungel geschlagen und rutschende Haenge mit haesslichen Betonbauten gestuetzt.
Rings um Tanah Rata, einem nicht sehr schoenen Touristendorf, haben wir zwei kleine Dschungelwanderungen unternommen. Die Pfade waren zum Teil stark zugewachsen, sehr schlecht ausgeschildert bzw. markiert und durch die starke Bautaetigkeit oft total zerstoert.
Der erste Weg fuehrte uns an einem Bach entlang zu einem Wasserfall. Ueberall lag achtlos weggeworfener Muell herum und der Gestank von Kloake begleitete uns.
Der zweite Weg ging durch Regenwald auf zwei Gipfel. Die Orientierung machte uns aber zu schaffen und die zahlreichen abgerutschten Haenge und abgeholzten Flaechen machten daraus nicht unbedingt ein beeindruckendes Dschungelerlebnis. Hoffentlich ist der Dschungel des Taman Negara N.P. lohnenswerter, welchen wir von der Ostkueste aus besuchen wollen.
Am naechsten Tag haben wir uns einer organisierten Tour angeschlossen, bei der wir u.a. auf den hoechsten Berg, den 2030 m hohen Gunung Brinchang, hinauf fuhren. Von dort konnten wir die Aussicht auf intakten Regenwald geniesen und unterhalb des Gipfels hat uns der Guide auf einem Pfad durch den Dschungel einiges gezeigt und erklaert. Dieser Dschungeltrack hat sich diesmal wirklich gelohnt!
Einer Butterfly Farm haben wir auch einen Besuch abgestattet und uns auf einer Teeplantage umgeschaut.
Es war sehr interessant zu erfahren, wie Tee hergestellt wird, wie Tee waechst und was dafuer getan werden muss. Leider kommt der Teepfluecker (Billigarbeiter aus Indien, Bangladesch und Indonesien) dabei nicht sehr gut weg, denn er verdient an 300 kg gepluecktem Tee ca. 40 Ringgit, das sind umgerechnet etwas mehr als 10 Euro!
In Malaysia wird so viel Tee getrunken, dass die nationale Produktion zur Versorgung der Bevoelkerung nicht ausreicht, sondern z.B. Tee aus China importiert werden muss. Daher wird man ausserhalb Malaysias vergeblich nach malaysischem Tee suchen. Schade, denn er schmeckt sehr lecker, vorallem der Eistee von "Boh", welchen wir bei herrlicher Sicht auf die Plantagen und den Regenwald uns gegoennt haben.

Nach zwei recht kuehlen, moskitofreien (!) Tagen, ging es ueber eine kurvenreiche und enge Strasse, mit schoenem Blick auf den Regenwald und vorbei an Orang Asli Doerfern, hinab nach Kuala Lumpur.