Donnerstag, Mai 31, 2007

Von Esperance nach Port Augusta





Nachdem wir in Esperance viel Glueck mit dem Wetter hatten, wurde es auf der Fahrt zum Wave Rock bei Hyden sehr schnell nasskalt und stuermisch.

Die Strecke von Esperance ueber Ravensthorpe, Hyden nach Merredin fuehrt durch den Wheatbelt, dem Weizenguertel Westaustraliens. Diese Gegend ist die Kornkammer des Staates, aber schon lange kein reiches, fruchtbares Land mehr. Periodisch auftretende Duerren und die zunehmende Versalzung und Verarmung der Boeden durch zu viel kuenstliche Duengemittel machen den Farmern zu schaffen.

Bei Hyden gibt es mitten in dieser Farmlandschaft einen Felsen, der an einer Seite vom Wasser so bearbeitet wurde, dass heute eine "versteinerte Welle" uebrig blieb. Auch die Felsformation Hippo's Yawn (siehe rechtes Bild), welche an ein gaehnendes Flusspferd erinnert, ist recht nett anzusehen.

Der Transkontinental-Highway von Perth nach Adelaide, welcher ab Norseman als Eyre Highway u.a. die Nullarbor-Ebene durchzieht, fuehrte uns dann ab Merredin nach Kalgoorlie-Boulder.
Die Doppelstadt im Zentrum der Goldfelder Westaustraliens erlebt seit gut 10 Jahren einen erneuten Goldboom. Im groessten Tagebau Australiens, kurz "Super Pit" (Riesenloch) genannt, werden 75% der gesamten Goldproduktion Australiens und 8% der Goldproduktion der ganzen Welt gefoerdert! Zurzeit ist dieses "Loch" 3 km lang, 1.4 km breit und 350 m tief. In gut 15 Jahren, wenn die Goldvorkommen erschoepft sein sollen, ist das Loch nach Aussagen der Betreiber dann 3.8 km lang, 2 km breit und 500 m tief und die Arbeiter arbeitslos!! Aber in Kalgoorlie-Boulder kann man nicht nur einen Blick in dieses Superloch werfen, sondern auch die Hannan- oder Burt-Street ablaufen und viele alte Haeuser, welche wie eine Wildwestkullisse wirken, bewundern.

Der Eyre Highway ab Norseman, welcher erst seit 1970 durchgaengig geteert ist, fuehrt knapp 700 km bis zur Grenze nach South Australia wieder durch eintoenige Ebenen. Dabei passiert man auch das laengste australische Highwaystueck, welches mit 150 km wirklich schnurstracks geradeaus fuehrt (siehe linkes Bild)! An der Staatengrenze (WA und SA) beginnt dann die Nullarbor Plain, eine ewige, flache Ebene, auf der kein einziger Baum waechst (Nullarbor = kein Baum!). Unterwegs gibt es, ausser den ueblichen teuren Roadhouses, bis Port Augusta nichts erwaehnenswertes mehr.
Somit schliesst sich unserer Kreis und wir beenden unsere Rundreise mit den besten Fish'n'Chips, die wir je probiert haben.

Donnerstag, Mai 24, 2007

Abwechslungsreiche Suedwestkueste





Von Perth ging es ueber Bunbury, Busselton und die Cave Road nach Augusta, wo am Cape Leeuwin der indische und der
suedliche Ozean zusammentreffen.
Entlang diesem Kuestenabschnitt gab es zwar viele schoene Buchten und Weingueter, sowie ein paar Hoehlen zu besichtigen, da aber das Wetter eher herbstlich nass war, brachten wir diesen Abschnitt unserer Australienreise schnell hinter uns.
Bei Pemberton und im D'Entrecasteaux National Park in den Southern Forrest, wie diese Gegend auch genannt wird, wachsen inzwischen wieder nach intensivem Kalschlags bis zu 70 m hohe Eukalyptusbaeume, von denen die Tingle-Baeume einen Umfang von bis zu 16 m erreichen koennen. Frueher wurden auf bestimmten Baeumen Fire Lookouts errichtet, Beobachtungs-plattformen in luftiger Hoehe ueber den Baumwipfeln, um rechtzeitig einen Waldbrand ausfindig zu machen. Die Lookouts kann man heute noch an drei Stellen besteigen (siehe linkes Bild), wobei nur in den Stamm geschlagenen Eisenstangen ohne jegliche weitere Sicherung wie eine Spirale aussen am Baum hinnauffuehren!
Der Diamond Tree (51 m hoch), der Gloucester Tree (63 m hoch) und der Dave Evans Bicentennial Tree (75 m hoch)!! Da das Wetter wieder mitmachte, hat Uli sie natuerlich alle drei erklommen! Respekt!!!
Viel einfacher, aber nicht minder spannend bzw. luftig ist der Tree Top Walk in Nornalup bei Denmark. Ueber drahtseilverankerte Stahlwege geht es in 40 m Hoehe durch die Baumwipfel. Aber auch hier sollte man zumindestens schwindelfrei sein.

"Den Tondirrup National Park bei Albany sollte man sich wirklich nicht engehen lassen..." riet uns das Reisehandbuch und recht hatte es. Der Southern Ozean spielt hier Punchingball mit der australischen Suedkueste und bei The Natural Bridge und The Gap konnte man die Naturgewalten live erleben. Wahnsinn, mit welcher Wucht hier das Wasser die steilen Klippen hinaufspritzt!!
An der windgeschuetzten Innenseite der Franchman Bay gibt es dagegen zwei strahlend weisse Sandbuchten, in denen man im Sommer fantastisch Baden und Schnorcheln kann.
Auch Albany, aelteste Stadt Westaustraliens, mit zahlreichen renovierten Kolonialbauten hat uns gut gefallen, aber Esperance und der Cape Le Grand National Park (siehe rechtes Bild) mit seinen schneeweissen Sandstraenden und dem kristallklaren, tuerkisfarbenem Wasser stellt alle bisher gesehenen Straende und Buchten in den Schatten!!

Dienstag, Mai 22, 2007

Perth



Die Einsamkeit und den Sonnenschein hinter uns lassend sind wir in Perth angekommen.

Obwohl Perth als eine der isoliertesten Grossstaedte der Welt gilt, ist das Benzin endlich wieder auf einem normalen Preisniveau und die Internetcafes wieder bezahlbar. Die grossen Supermarktketten wie Coles, Woolworths und Big W laden zum billigen Einkaufen ein und alle Fast-Food-Ketten sind zahlreich vertreten - Zivilisation, du hast uns wieder!

Von Perth ist Adelaide fast 2750 km entfernt, Melbourne rund 3500 km, Sydney fast 4000 km und Darwin 4340 km. Auf europaeische Verhaeltnisse uebertragen, soll die Entfernung Perth - Sydney laut Reisefuehrer der zwischen Madrid und Moskau entsprechen! Wahnsinn, oder?

Die Innenstadt ist kompakt, gut zu Fuss zu erkunden und liegt direkt am Swan River. Vom anderen Ufer aus kann man bei einen kleinen Spaziergang durch schoene Parkanlagen einen Blick auf die Skyline der City werfen.
Zahlreiche ueberdachte Ladenpassagen im Zentrum verbinden die zwei Einkaufsstrassen, welche zum gemuetlichen Shoppen einladen. Eine ganz besondere Passage (siehe Bild) ist der London Court, eine "mittelalterliche" Gasse mit auf alt getrimmten Haeusern im englischen Tudorstil. Fuer uns die schoenste Stelle in Perth! Schoen sind aber auch wieder die vielen alten Kirchen zwischen den modernen Hochhaeusern.
Der Vorort Fremantle ist, mit seinem gut erhaltenen historischen Stadtkern aus Kolonialgebaeuden, eine sehr schoene und seltene australische Kleinstadt. Zwei Maerkte laden am Wochenende in alten Markthallen zum Bummeln ein. Wieder mal ein kunterbuntes Allerlei von Krimskrams ueber Souvenirs bis hin zu Obst und vielen Essensstaenden. Ganz besonders gut hat uns eine original deutsche Bratwurst mit Sauerkraut geschmeckt!
Das Fremantle Prison, das mehr als 140 Jahre als Hochsicherheitsgefaengnis diente, ist seit 1991 eine Touristenattraktion der makaberen Art, sozusagen der duestere Kontrapunkt zu der sonst so mediterranen, leichten Atmosphaere der Stadt. Zahlreiche Souvenirs sind wirklich schlechten Geschmacks ud ob man mit einem Gefaengnis "prahlen" sollte, welches die Gefangenen selber unter unmenschlichen Bedingungen bauen mussten, ist fraglich...aber die angebotenen Touren bei Fakelschein oder durch den Untergrund der Altstadt sind sicherlich ein Abenteuer....

Perth ist weit entfernt von allen anderen Grossstaedten, aber sehr nah an der wunderbaren und noch nicht allzu touristischen Westkueste und dessen fantastischer Natur.

Auf geht's, in den herbstlichen Suedwesten, bevor der Winter kommt!

Reisealltag Teil 1

Uebernachten:
Zahlreiche Parkplaetze, Picnic- oder Rest-Areas bieten sich direkt an den Highways in regelmaessigen Abstaenden an. Das Zelten ist nicht erlaubt und auch nicht wirklich moeglich, aber gegen eine "kostenlose" Nacht im Auto oder Campervan hat niemand etwas einzuwenden. Meistens sind sie mit Toiletten, Feuerstellen, Picnictischen und Gasgrill ausgestattet. Oft gibt es aber auch rein gar nichts!
Die vielen Roadhouses und Backpackers sind z.T. veraltet, versifft und viel zu teuer, aber auch die Caravanparks sind nicht gerade guenstig und auf dem "neuesten" Stand!
Wir sind wirklich froh ueber unseren langen "Liegewagen"!!

Campen in den National Parks:
Ausserhalb der National Parks ist wildes Zelten selten erlaubt oder moeglich, mit Aussnahme des Outbacks, denn dort ist das Land so gross, dass es eigentlich keinem richtig auffaellt.
In den National Parks gibt es dagegen viele Zeltplaetze mit unterschiedlicher Ausstattung. Oft gibt es sogar Duschen, aber seltener mit Heisswasser. Die Preisgestaltung ist mal wieder, wie ja auch in Neuseeland, nicht nachvollziehbar, besonders, wenn eine Heisswasserdusche gerade mal 1 $ mehr kostet oder 7 $ pro Person und Nacht fuer keinerlei Einrichtungen verlangt werden....und das noch zusaetzlich zum Eintritt von 7 - 10 $ pro Tag und Auto!!!
Auch hier sind wir wieder froh ueber unseren Whitebite, aber die Duschen nutzen wir trotzdem...kostenlos!

Duschen:
Da uns die meisten Backpackers oder Caravanplaetze das Duschen ohne Uebernachten verweigern oder gleich eine ganze Uebernachtungsgebuehr verlangen, sind wir auf die "kostenlosen" Duschen in den Nationalparks ausgewichen.
Es gibt aber auch ab und zu Duschen fuer ein paar Dollar bei den Visitor-Information-Centres oder bei den Roadhouses.
Eine sehr schoene Alternative sind auch die vielen kleinen Freibaeder (swimming pools) der Gemeinden. Hier kann man zw. 1.50 $ und 3 $ ein paar Bahnen ziehen und danach bequem duschen!

Waesche waschen:
Kein Problem in Australien. Ueberall gibt es Waschsalons und anders als in Neuseeland wird hier mit heissem Wasser gewaschen!

Montag, Mai 21, 2007

Die Traumzeit der Aborigines


Mit der Schoepfung der Erde durch riesige Wesen, begann nach dem Glauben der Aborigines die "Traumzeit"!

Dieser Begriff und somit auch die Schoepfungs-geschichte nachvollziehbar zu erklaeren, ist nicht ganz einfach. Der Baedeker Allianz Reisefuehrer "Australien" versucht es und wird dabei etwas wirr. Wir haben daraus versucht, einen etwas verstaendlicheren Text zu schreiben, aber trotzdem wird unser Erklaerungsversuch nicht unbedingt der "richtigen" Schoepfung- bzw. "Traumzeit" gerecht werden!
Troztdem finden wir es, wie auch schon bei den Maoris in Neuseeland, sehr interessant:

Der Aborigine-Begriff "Tjukurrpa" laesst sich nur bedingt als Dreamtime bzw. "Traumzeit " uebersetzen. Die "Traumzeit" (Tjukurrpa) umschreibt die Schoepfung aus der Sicht der Aborigine, die zur Entstehung der heiligen Zentren (z.B. des Ulurus) fuehrte. Dabei geht es aber nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch das hier und jetzt. Ausserdem bedeutet Tjukurrpa auch noch mehr....

Doch nun erstmal zur
Schoepfungsgeschichte:
Fuer viele Ureinwohner steht die Regenbogenschlange am Anfang der Schoepfungsgeschichte. Sie kroch unter der Erdkruste hervor, wo alle Tiere ruhten, und schlaegelte durchs Land. Dann rief sie die Froesche herbei. Nachdem diese aus der Erde gekrochen waren, kitzelte die Regenbogenschlange ihre Baeuche, die voll Wasser waren. Die Froesche mussten lachen, und das Wasser ergoss sich aus ihren Baeuchen ueber das ganze Land in die Spuren der Regenbogenschlange. Seen und Fluesse entstanden, und alle Tiere erwachten. Viele Tiere machte die Schlange dann zu Menschen.
In der Schoepfungsgeschichte der im nordaustralischen Kakadu-Nationalpark beheimateten Gagudjus bildet Warramurrungundji, ein weibliches Wesen in menschlicher Gestalt, den Beginn allen Seins. Sie erschuf das Land und die Menschen und gab ihnen ihre Sprachen. Ihr folgten andere Schoepfungswesen wie Ginga, der riesige Stammvater der Krokodile, der das Felsenland schuf. Nachdem die Schoepferwesen ihr Werk vollbracht hatten, wurden sie Teile der Landschaft und leben bis heute als Geister in der von ihnen erschaffenen Welt, verwandelt in einem Stein, Baum oder Strauch. Warramurrungundji ist ein weisser Felsen in den Waeldern, Ginga ein Felsblock in der Form eines Krokodilrueckens.
Auch die Regenbogenschlange ist noch gegenwaertig. Sie hat sich zusammengerollt und in den Uluru (Ayers Rock), den heiligen Berg der Anangu-Aborigines, verwandelt.


Das Wort "Traumzeit" umschreibt aber auch die zahlreichen "iwaras" (songlines)!
Diese songlines sind die (Traum)pfade der Schoepferwesen, die sich als unsichtbare Wege labyrinthartig durch ganz Australien schlaengeln und heute von vielen Rinderfarmen, Siedlungen, Strassen und vielem mehr durchkreuzt bzw. zerstoert wurden!

Das Ganze wird noch viel komplizierter, da jeder Stamm seine eigenen songlines hat. Ein verwirrendes Netz aus "Linien" ueber ganz Australien!

Aus der "Traumzeit" entwickelten sich aber auch die Braeuche und Tabus der Aborigine, denn als die Erde geschaffen war, vertrauten die Schoepferwesen den Menschen das Waechteramt ueber die Schoepfung an. Die Aborigines fuehlen sich daher als Teil der Natur und des Landes und jeder Eingriff in die Natur (Ackerbau, Strassen, Siedlungen, etc.) bedeutet fuer sie, das Leben selbst zu toeten! Die Ureinwohner bewegen sich so in einer Welt, in der alles, und sei es auch noch so unscheinbar, ein direktes Produkt der Schoepferwesen ist. Um diese Welt zu bewahren, werden Zeremonien oder Besuche heiliger Stetten durchgefuehrt und die Schoepfung mit Gesaengen und Geschichten immer wieder aufs Neue bekraeftigt, werden also die "Traumpfade" (songlines) in jeder Einzelheit begangen und besungen, wie es die Wesen bei der Schoepfung taten.


Manchmal sieht man Ureinwohner bemalt durch die Natur wandern, sicherlich auf den Spuren der Schoepferwesen, auf den songlines, den "Traumpfaden", die so einfach und ruecksichtslos von den Europaeern durchkreuzt wurden...


Bei den Zeremonien, den Corroborees (Versammlungen), wird zum Klang der Didgeridoos und geschlagener Bumerangs oder Clappsticks getanzt, gesungen und die Mythologie wiedergegeben. Auch die Kunst und Malerei diene nur dem Zweck, Kontakt mit der "Traumzeit" aufzunehmen. Nicht das vollendete Werk, welches wir so oft als Souvenir kaufen (wie z.B. bemalte Didgeridoos oder Bumerangs) oder auch die Felsmalereien und bemalten Koerper haben Bedeutung, sondern der von bestimmten Ritualen begleitende Akt des Malens, der den Kuenstler mit der Welt der Schoepferwesen verbinden soll.


Die vielen Geschichten der "Traumzeit" wurden in Gesaengen, Taenzen und muendlich ueber Jahrtausende weitergegeben. Aber die juengeren Aborigines wollen immer weniger etwas von den alten Geschichten und Braeuchen wissen. So ist zu befuerchten, dass die Aborigines von der Kultur ihrer Schoepferwesen, ausser den Felsbildern, nicht viel uebrig bleiben wird, denn auch eine Schrift wurde nie entwickelt, um alles in Buechern festzuhalten, denn dies waere als Eingriff in die Weltordnung, in die Schoepfung, verstanden worden und das war nach der Schoepfungsgeschichte nicht vorgesehen...denn sonst haetten es die Schoepferwesen ja vorgegeben!

Die "Traumzeit" der Aborigine ist also noch lange nicht zu Ende, sie lebt in beseelten Dingen und Orten bis heute fort. Doch die Kultur der Ahnen droht leider in Vergessenheit zu geraten und das nicht nur durch die "Zerstoerung" der songlines durch die eingewanderten Europaeer...

Eigenes Wissen mit Textauszuege aus Baedeker Allianz Reisefuehrer "Australien".

Sonntag, Mai 20, 2007

Nambung National Park




Nachdem wir Geraldton und die suedlicher gelegenen schoenen, einsamen Kuestenabschnitte hinter uns gelassen haben, war auch das "Outback" und die sonst so eintoenige, rote Wuestenlandschaft schlagartig vorbei. Ackerbau und Farmwirtschaft bestimmten wieder das Landschaftsbild und die Temperaturen waren eher herbstlich als sommerlich.
Unglaublich, aber rund 600 km suedlicher herrschen nur noch 24 Grad tagsueber und 13 Grad nachts und wir "frieren"!
In diese herbstlichen Gegend will der Nambung Nationalpark rund 200 km noerdlich von Perth gar nicht so recht reinpassen. Direkt an der Kueste gelegen wartet er mit schneeweissen Sandduenen und im Inland mit einer leicht gewellten, gelben Sandwueste auf, aus der unzaehlige, einen halben bis vier Meter hohe Felsnadeln, emporragen. Eine Sandpiste fuehrt durch diese Sandwueste hindurch und gibt einem nochmal ein letztes, richtiges Outbackerlebnis!
Wie gut, das wir Whitebite noch nicht gewaschen hatten!

Freitag, Mai 18, 2007

Blowholes und Delfine



Das Ningaloo Reef verlassend ging es an der Kueste weiter nach Sueden. Kurz vor Carnavon sind wir nach Quobba abgebogen, um uns Blowholes anzusehen, Wasserfontaenen, die dadurch entstehen, dass die starke Brandung durch enge Felshoehlen gepresst wird.
Wir haben ja nicht all zu viel erwartet, denn das Meer war bis jetzt sehr ruhig, aber wir wurden sehr ueberrascht, denn an dieser Stelle ist die Kueste nicht durch ein Riff geschuetzt und die Wucht des Indischen Ozeans prallt voll auf Australien!

Ein super Naturschauspiel, wenn die "King Waves" an die zerklueftete Kuestenlinie auftreffen und riesige, bis zu 50 m hohe Wasserfontaenen aufsteigen! In diesen Wellen zu Surfen ist bestimmt der Traum jedes Surfers, aber auch sehr gefaehrlich. Ein Schild weist deutlich darauf hin:
"King Waves kill".

Danach haben wir Monkey Mia in der Shark Bay auf der Peron-Halbinsel einen Besuch abgestattet, denn hier suchen seit etwa 30 Jahren wild lebende Delfine den Strand auf. Natuerlich nicht ohne Grund: hier werden sie mit Fischen gefuettert! Damit sie aber nicht verlernen ihre Nahrung selber zu suchen sind die "Fuetterungszeiten" unregelmaessig und besonders viele Fische gibt es auch nicht. Zusaetzlich steht das Ganze noch unter strenger Kontrolle der Ranger. Man kann jetzt darueber streiten, ob man dies gut findet oder nicht, aber fuer uns war es ein Erlebnis, mindestens 10 Delfine um unsere Fuesse schwimmen zu sehen und ihnen beim Spielen zuschauen zu koennen.
Die Delfine sind zwar die Hauptattraktion, aber es gibt auch noch andere Dinge in der "World Heritage Area" zu entdecken.
Zum Beispiel Shell Beach: ein Muschelstrand der aus einer 3-4 m dicken Schicht kleiner Muscheln besteht
oder die Stromatoliten: versteinerte Algenablagerungen, die mit 3.500 Millionen Jahren zu den aeltesten Lebensformen der Welt zaehlen!
Man kann aber auch einfach nur den Blick auf das tuerkisfarbene Meer und die von weissen Straenden gesaeumten Buchten geniessen! Zum Baden war es 600 km suedlich vom Ningaloo Reef schon wieder zu kalt!!


Donnerstag, Mai 17, 2007

Happy Birthday !



Die Tage rund um Uli's 30. Geburtstag haben wir bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein am Strand verbracht.
Wir waren naemlich genau zu dieser Zeit am Ningaloo Reef, das sich 260 km entlang der Kueste des Northwest Cape zieht.
Die meiste Zeit des Tages bzw. der Tage waren wir schnorcheln und haben bunte Fische, Korallen, Schildkroeten und sogar Rochen entdeckt!!!
Im Cape Range National Park und an der Coral Bay liegt das Riff nur ca. 30 m vom Strand entfernt, so dass man hinschwimmen kann und keine Bootstour mitmachen muss.
Fuer uns die schoenste Schnorchelstelle war die Tourqouise Bay. Das Wasser ist hier glasklar mit einem weissen Traumstrand. Man geht ins Wasser und laesst sich einfach von der Stroemung mitnehmen. Nur sollte man nicht verpassen rechtzeitig wieder an Land zu schwimmen, sonst nimmt einen die recht starke Streomung mit hinaus auf's offene Meer!

Zum Geburtstag gab's also Sonne, Meer und bunte Fische!!!

Alles Gute!

Samstag, Mai 12, 2007

Die Schluchten der Karinjini



"Nur" 250 km im Inland liegt der Karinjini National Park in der Pilbara Region, welche als Schatzkammer Australiens zaehlt, da hier das reichhaltigste Eisenerzvorkommen der Welt liegt!
Mitten in der flachen Landschaft taucht rund um Tom Price, einer kleinen Mining Town, ueberraschend ein tiefes Schluchtensystem auf!
Von Aussichtsplattformen schaut man in schwindelerregende Tiefen der Weano-, Hancock-, Joffre- oder Red Gorge hinab.
Zwei dieser Schluchten sind durch die spannende "Miracle Mile" verbunden, einer Canyoningtour, welche aber nur mit entsprechender Ausruestung zu bewaeltigen ist.
Aber auch der "normale" Wanderer kann einen Teil dieser zwei Schluchten erkunden und taucht dabei in eine abenteuerliches System von schmalen, dunklen Passagen mit abgeschliffenen und ausgewaschenen Felsen ein.
Ueber Felsstufen gelangt man zuerst, relativ leicht, in die bis zu 100 m tiefen Canyons hinab. Eine 20 m hohe Stelle ist mit Hilfe einer Eisenleiter zu ueberwinden! Die meiste Zeit laeuft man dann bequem in einem trockenen Bachbett entlang und nur manchmal muss man tiefe Wasserloecher kletternd im Fels umgehen oder sogar barfuss durchwaten, in der Hoffnung, keine von den zahlreichen Blutegeln abzubekommen, welche hungrig im Wasser warten!
Spannend wird es, wenn man so namenhafte Stellen wie "Spiders Walk", "Handrail Pool" oder "Amphietheater" meistern muss. Spreizend, kletternd und durch knapp ein Meter breite Schluchten sich quetschend kommt man dann zu schoenen, tiefen, kalten Badepools. Der weitere Weg ist ab hier nur noch fuer erfahrene Canyoningspezialisten geeignet.

Fuer uns war der Ausflug in die engen Schluchten der Karinjini ein herrliches Abenteuer und eine tolle Abwechslung zu den langen Autofahrten und den schoenen Badestraenden der Westkueste....

...aber genau dorthin zieht es uns jetzt wieder zurueck!!

Donnerstag, Mai 10, 2007

Ein Tag am Strand



Die Naechte sind bedeutend angenehmer! Auch tagsueber ist es zwar heiss, aber lange nicht mehr so extrem.
Wir koennen jeden Abend, wenn wir im Auto liegen, durch das Moskitonetz, das ueber der Heckklappe haengt, einen fantastischen Sternenhimmel geniessen. Sterne bis zum Boden - rings herum!! Traumhaft schoen!
Heute Morgen haben uns, wie immer, die ersten Sonnenstrahlen geweckt und zum Fruehstueck gab es einen wunderschoenen Sonnenaufgang mit Nutella- und Marmeladenbrot. Besser kann ein Tag doch nicht beginnen, oder?
Von unserem Schlafplatz auf einer Picnic-Area am Highway war es nicht mehr weit bis Barn Hill, unserem ersten Stopp heute, so dass wir schon um acht Uhr dort waren. D.h. wir waren um acht Uhr morgens am Strand - ohne eine Menschenseele - und haben uns mit unseren Boards in die Fluten gestuerzt! Das Wasser hat hier wirklich Badewannentemperatur und leuchtet in allen Blautoenen.
Barn Hill ist nichts weiter als ein kleiner, sehr einfacher Campingplatz und hinter den Duenen beginnt der Strand und das Meer. In unserem Reisefuehrer wird dieser idyllische Ort mit keinem Wort erwaehnt und das ist auch gut so, sonst wuerde es hier wahrscheinlich von Menschen nur so wimmeln - wie am Eighty Mile Beach, unserem zweiten Stopp. Am Eighty Mile Beach gibt es auch nur einen Campingplatz, der ist aber mit allem ausgestattet was man anscheinend braucht: Internet, Supermarkt, Waschmaschinen, usw. Auch dahinter beginnt gleich der Strand und das Meer. Der blendend weisse Strand dehnt sich nach beiden Seiten aus, soweit das Auge reicht. Ein perfekter Platz zum Muscheln sammeln, aber nicht zum Baden, da hier das Meer zu aufgewuehlt und zu unruhig ist.
Ganz klar ist unser Lieblingsplatz (bis jetzt) Barn Hill!

Dienstag, Mai 08, 2007

Vom Norden nach Westen



Von Darwin ging es ueber Katherine nach Kununurra. Nach Kununurra gibt es zwei Strassen die nach Broome an die Westkueste fuehren. Die ungeteerte Gibb River Road und den seit sechs oder sieben Jahren geteerten Victoria Highway. Da die Gibb River Road nur mit 4 WD befahrbar ist, haben wir die 1110 km von Kununurra nach Broome auf dem langweiligen und eintoenigen Victoria Highway zurueckgelegt.
Die meiste Zeit der Fahrt haben wir damit verbracht eine Liste von unseren Essensgeluesten zusammen zu stellen! Ganz oben stehen Laugenbroetchen mit Butter und Spaetzle!!!
Einzige Abwechslung vom sturen geradeaus Fahren war Derby mit dem Gefaengnis Boab. Ein riesiger, ausgehoehlter Baobab-Baum mit einem Umfang von 14 m. Frueher benutzten Polizisten den Baum nachts als Gefaengnis, heute leben Schlangen darin.
In Broome, dem ehemaligen Perlenzentrum der Welt, haben wir am Cable Beach zum ersten Mal unsere Boogie-Boards ausprobiert und hatten einen riesen Spass in den Wellen!
Wir wussten erst nicht recht, ob wir uns wegen der Jelly Box Fish (eine Qualle mit Gifttentakeln) Gefahr ins Wasser wagen sollten, aber die Lifeguards meinten, dass nur eine minimale Gefahr bestuende und gesehen wurden sie zuletzt drei Tage vorher. Na dann - rein ins Vergnuegen!!!
Ansonsten kann man in Broome am Gantheaume Point einen etwa 130 Millionen Jahre alten Fussabdruck eines Dinosauriers sehen. Allerdings nur bei extremer Ebbe und die ist erst wieder in einer Woche, also Pech gehabt! Dafuer blieb uns aber der in Zement gegossene Abdruck, wenigstens was...
Auch fuer die "Staircase to the Moon" waren wir zu spaet dran. Der aufgehende Mond spiegelt sich bei extrem niedriger Ebbe in der Roebuck Bay.


Bis jetzt hatten wir tagsueber immer um die 45 Grad und auch nachts wurde es nie "kaelter" als 30 Grad, so waren die Naechte im Auto teilweise wirklich unertraeglich. Da wir aber ab nun immer an der Kueste entlang fahren, wird's wohl nicht mehr ganz so heiss werden.

Sonntag, Mai 06, 2007

Freshies und Salties

Das Suesswasser oder Australienkrokodil (Crocodylus johnsoni) ist im tropischen Norden Australiens beheimatet. Mit seiner langen, schmalen Schnauze kann es zwar bis zu 3 Meter lang werden, doch "freshie", wie die Australier das weniger gefuehrchtete ihrer Grossreptilien nennen, gilt im Allgemeinen als sehr scheu. Angriffe dieser Panzerechse auf Menschen sind bisher nicht bekannt, dennoch sollte man Warnhinweise unbedingt befolgen.
Anders verhaelt es sich mit "saltie", dem so genannten Salzwasser- oder Leistenkrokodil (Crocodylus porosus). Anders als der Name vermuten laesst, leben Vertreter dieser Gattung nicht nur in Kuestengewaessern, sondern auch bis zu 100 km weit im Inland in Fluessen und Wasserloechern.
Das Leistenkrokodil ist die am weitesten verbreitete Krokodilart. Es kommt ueberall in den tropischen Regionen Asiens und des Pazifiks vor, auch im offenen Meer, etwa zw. Indien und Thailand, zwischen dem indonesischen Archipel und Neuguinea sowie zwischen Nordaustralien und der Suedsee. Mit einer Laenge von bis zu 7 m ist das Leistenkrokodil nicht nur das heute groesste lebende Reptil, sondern auch die aggressivste und am Meisten gefuerchtete Panzerechse der Welt.
Saltie schnappt nach allem, was seinen Weg kreuzt: nach Fischen, Voegeln, aber auch nach ausgewachsenen Schweinen, Rindern, Pferden, Wasserbueffeln, sogar nach Artgenossen - und Menschen! Die stets aus dem Hinterhalt jagende Echse beisst blitzschnell zu, dreht sich um die eigene Laengsachse, reisst das Opfer dabei zu Boden und zieht es ins Wasser zu der beruechtigten "Todesrolle". In wilden Pirouetten routiert das Krokodil mit seiner Beute, bis das Opfer ertrinkt oder verblutet.
Dabei ist das Leistenkrokodil, das auch vor Kadavern nicht Halt macht, ein wahrer Hungerkuenstler. Die Echse, die vom Fett in ihrem Schwanz zehren und den Stoffwechsel so sehr senken kann, dass ihr Herz nur dreimal in der Minute schlaegt, ist in der Lage, monatelang ohne Futter auszukommen. Aber auch nach langer Fastenzeit verfuegt das Reptil ueber genuegend Kraft, um explosionsartig zuzupacken.

Zwar sind toedliche Konfrontationen zwischen Krokodilen und Menschen in Nordaustralien selten - in den letzten 15 Jahren starben etwa 6 Menschen bei Angriffen - aber in Krokodilgebieten sollten die aufgestellten Warnschilder (nicht baden, angeln, etc.) unbedingt beachtet werden. In den trueben Gewaessern ist der "lebende Dinosaurier" bestens getarnt und kann stundenlang nur Zentimeter unter der Oberflaeche lauern. Die Echsen koennen sich auch an Land bemerkenswert schnell bewegen und blitzartig angreifen, wenn sie auf Beute aus sind oder nur einen Eindringling in ihrem Revier verteidigen wollen.


Auszug aus Baedeker Allianz Reisefuehrer "Australien
"

Donnerstag, Mai 03, 2007

Kakadu National Park




Tropische Schwuele, tausende von Moskitos, lange Naechte, toller Pool, Felsmalereien, viele Voegel und Krokodile!! Das war fuer uns der Kakadu National Park.

Im tropischen Norden von Australien liegt der Kakadu National Park - ein Gebiet so gross wie Rheinland-Pfalz!!!!! Er gehoert zu den schoensten National Parks des Landes und zum UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe. Sein Tiefland ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete der Welt und von November bis Ende April ueberschwemmt.
Wir kamen genau richtig, Anfang Mai, also zum Beginn der Trockenzeit und trotzdem waren viele Strassen ueberschwemmt und nicht passierbar. Zu vielen Stellen kommt man nur mit einem 4WD und so haben wir uns mit den "Touristenstrecken" begnuegt. Zu viel mehr haetten wir, Angesichts der Schwuele, auch gar keine Lust gehabt!
Wild uebernachten im Auto war nicht moeglich, also haben wir seit langer Zeit mal wieder auf einem Campingplatz genaechtigt, dazu noch spottbillig! Das Beste daran war aber eindeutig der grosse Pool!!!

An der Ubirr Art Site und am Nourlangie Rock haben wir uns die wertvollsten Felsmalereien der Aborigine ganz Australiens angeschaut. Insgesamt gibt es im Park fast 5000 verschiedene Staetten mit Aborigine - Felsmalereien, die aeltesten sollen bis zu 30.000 Jahre alt sein!

Die Entfernungen sind mal wieder unglaublich. Allein um zwei, drei Dinge anzuschauen, braucht man fast den ganzen Tag und legt etliche Kilometer zurueck.

Der absolute Hoehepunkt war aber eine fruehmorgendliche Rundfahrt auf dem Yellow Water Creek. Es war unbeschreiblich schoen, die vielen Voegel, Fische, eine (!) Schlange und Krokodile zu beobachten und das, wenn die Morgensonne die letzten rot gefaerbten Nebelschwaden vertreibt.

Dienstag, Mai 01, 2007

Darwin



Darwin liegt wie Perth isoliert von allen anderen australischen Staedten am Rande Australiens. Fast 4000 km sind es ueber die transaustralischen Highways nach Perth, Melbourne und Sydney. Asien liegt da naeher - ein Flug nach Singapor dauert etwa 4.5 h, kaum mehr wie ein Flug nach Sydney!!!
Das Zentrum von Darwin liegt direkt am Meer und vom East Point Reserve kann man die intensiv, in allen nur denkbaren Rot-, Rosa- und Goldschattierungen leuchtenden Sonnenuntergaenge bestaunen.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes aromatisches Highlight ist der Mindil Beach Sunset Market, ein bunter Markt in der Tradition asiatischer Nachtmaerkte, der von Mai bis Oktober jeden Donnerstag von 17.00 bis 22.00 Uhr beim gleichnamigen Beach stattfindet. Wir haben also den ersten Markttag des Jahres erleben duerfen und waren begeistert! Am Strand oder in den flachen Duenen kann man sich niederlassen, den Sonnenuntergang und asiatische Koestlichkeiten geniessen und einem Didgeridoo Spieler sowie einer 2-Mann-Gitarren-Band lauschen!
Wir haben etliche asiatische Dinge probiert, aber auch Kamel-, Possum-, Kaenguru- und Krokodilspiesse gegessen und zum Nachtisch gab es Crepes, Obst und einen Mangolassie - sehr, sehr lecker!!!! Zum Glueck darf auf dem Markt kein Alkohol verkauft werden, so sind die ganz "Coolen" daheim geblieben!!!
Da man an den Straenden bis Ende Mai wegen der giftigen Wuerfelqualle (der Box Jelly Fish) und der Irukandji- Qualle sowie zahlreichen Leistenkrokodilen (Salties) nicht baden kann, haben wir noch im grossen Schwimmbad ein paar Bahnen gezogen - eine erfrischende Abkuehlung bei den schwuelen Temperaturen!
Nun ist also unsere Fahrt nach Norden zu Ende und nach dem Kakadu National Park geht es ab Katherine auf dem Victoria Highway weiter nach Westen und in West Australia die Kueste entlang bis nach Perth.